Mrs. Wasserscheu

Ja, unsere Bienen haben Namen!

 

Leider liegt uns der Name jeder einzelnen Biene nicht immer sofort auf der Zunge. Es sind im Sommer immerhin bis zu 50.000 Bienen in einem Bienenvolk. Dagegen haben wir natürlich die Namen unserer Königinnen stets parat.

 

Was im ersten Moment etwas sentimental klingt, hat ganz praktische Gründe. Wie bei jedem anderen Tier ist auch jedes Bienenvolk in Charakter und Eigenheiten etwas anders. So hat der Imker die Aufgabe, seine Völker auseinanderzuhalten, um sich auf sie einzustellen. Die meisten Imker verwenden dafür Zahlen, nummerieren ihre Völker. Die von uns anfangs verwendeten Buchstaben haben wir zu Namen erweitert.

 

Bild Astrid und Beatrix Namen der Bienenköniginnen

Warum sind die Völker unterschiedlich?

Die Königinnen geben ihre Charaktereigenschaften mit ihrem Erbgut an ihre Nachkommen weiter, die Arbeiterinnen und Drohnen. Somit ähnelt jedes Volk seiner Königin. Man kann das Volk mit seinen mehreren Tausend Einzelindividuen somit auch als einen Organismus, ein Tier betrachten. Der Imker spricht in diesem Fall vom "Bien".

 

Im Rahmen der Möglichkeiten stellen wir uns auf die liebenswerten Allüren ein. Wichtig ist, dass alle Völker sanftmütig sind, denn wir imkern schließlich im städtischen Umfeld.

 

Wie wirken sich diese Unterschiede aus? Meist sind diese Unterschiede nicht sehr groß und werden nur vom Imker wahrgenommen. Wichtige Kriterien, die der Imker und Züchter beurteilt, sind neben der Sanftmut natürlich die Sammelfreudigkeit, das ruhige Verhalten bei der Durchsicht, die Gesundheit und die Vitalität.

 

Eine sehr wichtige Eigenschaft ist auch die Schwarmträgheit. Das Schwärmen ist die natürliche Fortpflanzung der Honigbiene. Dabei zieht etwa die Hälfte des Bienenvolkes mit der Königin aus, um ein neues Volk zu bilden und sich ein neues Zuhause zu suchen. Dies ist im städtischen Umfeld problematisch und deshalb nicht erwünscht. Auch hier kann der Imker Einfluss auf die Entwicklung und Eigenschaften der Völker nehmen.  

 

Mrs. Wasserscheu?

Bienen brauchen natürlich Wasser. Deshalb kann man sie mitunter beobachten, wie sie an offenen Wasserstellen Wasser aufnehmen. Wasserscheu sind sie aber bei Regen, denn eine nasse Biene kann nicht fliegen. Deshalb kehren bei drohenden Regen möglichst alle Bienen schnell zum Stock zurück. Wenn der Regen nachlässt, geht es weiter. Wie wir aber nun wissen, ist jedes Volk etwas anders. Deshalb gibt es auf der Marienhöhe manch ein Volk, das die Wetteraussichten etwas skeptischer beurteilt und lieber etwas länger im Stock bleibt. Der praktische Regenschirm für Honigbienen ist leider noch nicht erfunden.