Das Land, in dem Met und Honig fließen

Bienengaben - ihr Wert und ihre Wertschätzung

Wie viel Honig gibt ein Volk? Das möchten viele interessierte Beobachter wissen. Das kann eine beträchtliche Menge sein, denn Bienen sind sprichwörtlich und tatsächlich sehr fleißig. So gesehen ist die Imkerei ein wahres Schlaraffenland, in dem der Honig fließt. Auf dem Weg bis zur Honigernte wollen allerdings viele Schritte getan sein - von der Biene wie auch vom Imker.

 

Der von Hobbyimkern veranschlagte Honigpreis ist meist nur symbolisch und deckt maximal die Kosten für Verbrauchsmaterial ab. Langfristige Investitionen in Werkzeuge, Standort oder Versicherungen sowie die Arbeitszeit des Imkers bleiben unberücksichtigt. Das Erwirtschaften finanzieller Überschüsse soll auch nicht das Anliegen der Hobbyimkerei sein, denn sie hat ein ganz anderes Ziel: die Freude!  - Die Freude an der Natur, die Freude an der Vitalität und der Entwicklung eines Volkes, die Freude an der Beobachtung der Wetter- und Vegetationsentwicklung (aus Sicht der Bienen), die Freude, das emsige Treiben vor dem Flugloch zu beobachten, auch die Freude, selbst ein wunderbares Lebensmittel herzustellen (oder besser gesagt: von den Bienen herstellen zu lassen).

 

Und die Bienen erweisen nicht nur dem Imker sondern uns allen mit ihrem Fleiß einen unschätzbaren Dienst, nämlich die Bestäubung. Sie helfen damit Gärtnern und Landwirten und sorgen für Vielfalt im Obst- und Gemüseregal. Aber auch Wildtiere dürfen sich freuen, denn durch die Bestäubung wachsen Früchte und Samen an Wildpflanzen, die als Nahrungsgrundlage dienen.

 

So gesehen leistet jeder Honigkunde, der deutschen oder europäischen Honig kauft, einen Beitrag zur regionalen ökologischen Vielfalt.

 

Was ist uns das wert? Welche Wertschätzung erhalten regional und/oder ökologisch erzeugte Lebensmittel? Müssen diese immer und überall verfügbar sein? Wie teuer dürfen sie sein? Wie viel Geld geben wir prozentual für Lebensmittel aus? Nehmen Gegenstände einen höheren Stellenwert ein als gute Lebensmittel? Welchen Einfluss nimmt die Kaufentscheidung bei Lebensmitteln auf die Veränderung unserer Landschaften, auf das Wohl der Tiere?

 

Im Gespräch mit Honigkunden merken wir, dass immer mehr Menschen sich darüber Gedanken machen. Sie stellen sich diese Fragen und beantworten sie zum Teil auch für sich. Auch wir als Imker suchen nach Antworten und versuchen, einen kleinen Teil beizutragen. Jeder kann und soll für sich entscheiden. Wir freuen uns über die Diskussion.

 

 

 

Bildnachweis: Don